Sonntag, 5. Juli 2015

Route des Grandes Alpes - 2015

Hallo,

ich hatte im GS-Forum, aufgrund der vielen guten Tipps die ich im Vorfeld der Reise bekommen habe, mal einen Reisbericht zu meiner Tour "Route des Grandes Alpes" geschrieben, den ich nun auch mal auf einem "eigenen" Blog posten wollte. Vielleicht kann ja einer etwas mit meinem "Tagebuch" den Bildern und den GPXen anfangen...
Eigentlich wollte ich ja in 2015 nach Slowenien, habe mich dann aber - warum auch immer - kurzfristig für die RDGA entschieden (Slowenien habe ich dann in 2 Anläufen in 2016 "erledigt").


Gestartet bin ich am 04/06/2015 mit der Info, dass alle geplanten Pässe soweit auch frei und befahrbar sind. Der erste und letzte Tag ist bei mir immer mit reichlich Autobahn gefüllt - nicht so toll, geht aber nicht anders.

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Das Wetter war gut - die Strecke nicht ganz so gut. Auf der A7 meinte man die Fahrbahn zu erneuern und führte den ganzen Verkehr auf eine Landstraße - super! Dank Motorrad (mit Geländefähigkeiten ) bin ich da relativ schnell durchgekommen und konnte parallel auf der A5 fahren, was auch gut so war - es war an dem Tag über 30° C. Den Rest der Strecke bin ich gut durchgekommen. Abends war ich dann an der einzigen vorab gebuchten Übernachtungsmöglichkeit - Camping Eichholz. Im Vorfeld hatte ich bei der Zimmersuche doch einigermaßen über die aufgerufenen Übernachtungspreise in der Schweiz gestaunt und habe daher diesen "günstigeren" Campingplatz bevorzugt - und das war auch gut so! War recht nett dort - hier ein Bild:

Nettes Zimmer mit Bett (direkt am Fluß, mit kleinem Biergarten und zentral in Bern) - 40 Euro

Mehr Bilder gibt es nicht - Autobahn ist auch nicht soooo spannend....

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Der 2. Tag begann mit viel Hitze und 1/2 Std falsche Richtung in Bern (selbst schuld...). Danach lief es flüssig. Erst einmal schön durch Schweizer Landschaften bummeln....... Meine Straßenwahl war dann allerdings stellenweise nicht ganz so gelungen.... (Straße zum Lac de l'Hongrin war gesperrt aber spannend), hier 2-3 Bilder:

  Schöne Landschaft unterwegs
Kleine (gesperrte) Straße - war irgendwie auch nicht die Beste
Tunnel am Staudamm vom Lac de l'Hongrin
Staudamm andere Seite / Lac de l'Hongrin
Staudamm andere Seite / Lac de l'Hongrin
Danach ging es dann abwechselnd durch eine Affenhitze - verschärften Regen - schicke Landschaften und interessante Tunnel....



(Ja ich mag Panorama )
....bis nach Les Gets ins Chalet Bluebell. Super nette Leute mit schönen gepflegten Zimmern und spitzen Verpflegung (Duncan ist Koch!) - wirklich zu empfehlen.

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Früh am Morgen, so gegen 8:00 nach einem guten Frühstück, ging es dann bei bestem Wetter weiter auf der RDGA. Vom Col des Gets ging es erst einmal zum Col de la Colombière und dann weiter zum Col des Aravis. Das sind Pässe von (grob) 1100 - 1600m. Über den Col de Meraillet und den Comet de Roselend (dieser Pass geht über 1900m hoch) ging es dann weiter (am Stausee Lac de Roselend vorbei).

 
Ich bin den ganzen Tag lang bei bestem Wetter auf einer abwechslungsreichen Strecke durch wirklich schöne Gegenden gekommen, die dann, nach dem Lac du Chevril, im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Col de Iseran bei über 2700m "gipfelte"......herrrrlich .

 

Nach dem Col de Iseran bin ich noch bis in die Nähe von Bramans auf einen schönen einfachen Campingplatz gefahren. Dort konnte ich relativ günstig ein nettes kleines "Zelt" mit 4 Betten ergattern (hatte kein Bock mein eigenes zu benutzen - ist ja auch kein Bett drinne.....) Hier habe ich dann einen wirklich ruhigen Abend verbracht und auch bestens geschlafen (gab sogar WLAN zum "nachhausetelefonieren").


Da ich mal wieder den ganzen Tag lang sehr gemächlich unterwegs war und an jeder 3. Kurve zum fotografieren gehalten hatte, war später abends allerdings nicht mehr viel mit Essen angesagt. Glücklicherweise hat mich die Campingplatz-Besitzerin, mit dem Auto vorweg (und ein bisschen "offroad" :-)), zu einem kleinen (dem einzigen noch offenen) Laden geführt. Daraus resultierend gab es Abends ne´ Dose Bier und ne`Büchse feinstes Ravioli - zum Frühstück dann auch (Bier allerdings nicht mehr - war alle, siehe unten.... ). Gibt doch nichts über eine ordentliche Verpflegung unterwegs.....


Hier noch einige weitere Bilder von dem Tag:





(ja, Panorama gehen auch Hochkamt).
Rest folgt.....


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Am 4. Tag war "großes Kurvenkarrusell" mit viel Höhenluft angesagt. Auch an diesem Tag hatte ich wieder großes Glück mit dem Wetter und habe unter anderem die 3 folgenden Pässe "überfahren".



Leider konnte ich an dem Tag auf dem Col de la Bonette die "Runde ganz oben" nicht fahren weil die Straße noch verschüttet war. Wenn ich mein Gepäck runtergenommen hätte, wäre es zwar möglich gewesen, aber auch gefährlich - also habe ich es gelassen (muss ich halt noch einmal hin um das Beweisfoto zu schießen...). Zumindest habe ich an dem Abzweig nach Nizza, vor dem genialen Bergpanorama (oben links), ein "Beweisbild" gemacht.

Auf der Strecke des 4. Tages gab es, neben den oben genannten Highlights dann auch soviel zu sehen, dass ich auch gar nicht viel schreiben möchten, sondern Bilder sprechen lasse:
 
Abfahrt früh am morgen nach meinem excelenten Frühstück....



Direkt nach Bramans kommt man an einem der 5 Fort´s der Barrière de l’Esseillon vorbei - welches ich mir eigentlich ganz gerne mal näher angeschaut hätte - war aber zu früh....war noch geschlossen. Direkt vor dem Fort ging es auf einer tollen Straße an / in (?) einer Schlucht mit Blick auf einen Fluss weiter.
 
 




Abends zog es sich dann "wettertechnisch" ziemlich zu und es war zu befürchten das ich noch unfreiwillig geduscht werde. In Isola (und der Name war an dem Tag echt "Programm") habe ich dann versucht, vor dem Gewitter, eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden - was sich als relativ schwierig herausstellte. Glücklicherweise konnte ich dann in einer fast leeren "Jugendherberge" unterkommen - ich war einer von 2 Gästen.
Wirklich Klasse fand ich das, obwohl die Jugendherberge eigentlich zu war und nur ein Zettel mit einer Telefonnummer ausgehangen war, jemand gekommen ist und mich "eingecheckt" hat (und das obwohl ich kein französisch und mein gegenüber kein englisch konnte).
Die "Essensaufnahme" gestaltetet sich dann genauso schwierig wie die Zimmersuche - alles zu - Fazit: siehe letztes Bild .....


Trotzdem: wieder ein gei.... Tag auf der RDGA.

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Nachdem in Isola ja nichts los war und ich einen entspannten Abend mit französischen Fernsehen in einer Jugendherberge "genießen" durfte, hatte ich viel Zeit über die weitere Strecke zu grübeln.
Für den letzten Abschnitt bis zur Küste hatte ich verschiedene Alternativen in meinem Navi parat. Eigentlich hatte ich unterwegs überlegt weiter durch die Berge und das schöne Hinterland und nicht an der Küste entlang zu fahren. Meine Beweggründe dafür waren "Hitze - volle Straßen - und vom Motorrad kommt alleine sowieso nicht großartig weg (wenn man sich mal ein bisschen umschauen möchte).
Andererseits sollte die RDGA ja auch irgendwie ein "Ziel" haben und das war halt dann doch Menton. Außerdem wollte ich schon immer mal mit dem Motorrad teile der GP1 Strecke in Monaco befahren (Tunnel, Kurve-Rascasse....). Also ab nach Menton und dann ein Stück an der Küste entlang (hier ein paar Bilder von unterwegs):







An der Küste und in den Städten war es dann allerdings wirklich so wie angenommen "proppenvoll und knüppelheiß". Trotzdem war es eine gute Entscheidung das Stück an der Küste zu fahren - allein schon weil ich mich zig mal in Monaco verfahren habe und dann nach Lust und Laune (und Himmelsrichtung) gefahren bin..... (mein Navi war in dem Straßengewühl total überfordert und kam mit der Rechnerrei gar nicht hinterher). Und ich bin auch über die GP1-Strecke gefahren (diese wurde zu der Zeit gerade abgebaut):

( Beweisfoto )

(.....nächstes Beweisfoto )

Abends wollte ich dann eigentlich in der Nähe vom Gorges du Verdon im Zelt übernachten was dann aber "glücklicherweise" nicht geklappt hat - gelandet bin ich dann bei sehr netten Leuten in dem Hotel "Grand Hotel Bain". Das Hotel hat zwar "nur" 2* ist aber wirklich toll und super gelegen. Wenn ich die Nacht gezeltet hätte wäre ich vermutlich "weggeflogen oder abgesoffen" (Unwetter in der Nacht!) - abgesehen davon wäre mir ein spitzen Essen am Abend und ein super Frühstück entgangen (WLAN zum "Nachhausetelefonieren" gab es auch). Also: Kann ich echt empfehlen! Schaut euch das letzte Bild an - so hat der nächste Tag bei´m Frühstück begonnen......was will man mehr!



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Durch die super Lage von dem Grand Hotel Bain konnte ich früh am morgen schon "in" den Grand Canyon du Verdon starten und ich glaube ich war auch der erste.....






Der Canyon ist wirklich wunderschön und für alle Motorradfahrer echt zu empfehlen!! Dadurch das ich so früh unterwegs war und das Wetter ebenfalls (noch) genial war hatte ich herrliche Aussichten und konnte auch ein paar wirkliche schöne Bilder machen. Ich bin bis zum Lac de Ste Croix "runter" gefahren und dann auf der anderen Seite von dem Canyon, Richtung Castellane, zurück gefahren.

Am "Lac" musste ich dringend tanken - und ich muss sagen ich hatte ein bisschen Angst.... (seht selbst....)


In Castellane habe ich dann eine kleine Kaffeepause gemacht und bin dann weiter nach Digne-Les-Bais, am Lac de Serre-Poncon vorbei über die Brücke und dann bis nach Corps wo ich dann eine Übernachtungsmöglichkeit gesucht habe. Irgendwie waren an dem Tag aber, trotz vieler Hotel´s, alle Zimmer belegt (oder zu teuer, oder "muffig"....) und Campingplatz habe ich auch keinen gefunden (und auch nicht wirklich gesucht).



Zufällig habe ich dann in Corps ein junges Pärchen getroffen das mir den Tipp gab, es doch mal bei La Salette zu probieren. Guter Tip - allerdings mal wieder mit einigen Höhenmetern verbunden. La Salette liegt auf einer Höhe von ca. 1700m und ist eine Sackgasse. Auf halber Strecke war ich dann auch am überlegen wieder zu drehen, zumal mich ein "Wetterchen verfolgte" (....wie eigentlich schon den ganzen Nachmittag lang). Ich bin dann doch weiter gefahren und das war auch gut so.


Bei La Salette handelt es sich eigentlich um eine Wallfahrtsstätte - aber dort gibt es auch sehr..sehr...sehr viele Zimmer. Durch die Größe der Einrichtung, die Lage, die wirklich schöne Kirche und nicht zuletzt durch das internationale "Publikum" ein wirklich interessanter Ort!

Hier ein paar Bilder:

  

Auch hier gabe es wieder WLAN zum "nachhausetelefonieren".

Ich habe den (späten) Tag dann noch mit einem Abendspaziergang, einen Salatteller und ein paar Gesprächen mit anderen Gästen ausklingen lassen und habe in dem wirklich einfachen Zimmer (und dem echt "lausigen" Bett - sorry - trotzdem) gut geschlafen.

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Gut ausgeschlafen ging es dann am frühen morgen weiter Richtung Schweizer Grenze. Aufgrund der heftigen Preise in der Schweiz wollte ich auf jeden Fall noch irgendwo in Frankreich nächtigen. Eigentlich wollte ich anders fahren als ihr es in dem GPX sehen könnt - ich bin heute sogar Autobahn gefahren - was ich eigentlich gar nicht vorhatte, naja......

La Salette bei der Abfahrt
Der Reihe nach bin ich am 7. Tag an verschiedenen Lac´s vorbeikommen, die da wären, Lac du Sautet, Lac du Verney, Lac de Grand Maison und üernachtet habe ich in "The Gusthouse" in der nähe vom Lac D`Emosson bei Vallorcine.

Gestartet ist die Strecke, nach meinem Abflug auf dem Col de l homme pres Corps bei über 1600m. Dann kamen 2 kleiner Pässe mit 1200 und 1300m. Mittendrin bin ich dann über den wirklichen tollen Col du Glandon gefahren. Dieser Pass kam direkt nach dem Lac de Grand Maison der einen wirklich interessanten Staudamm aus aufgeschüttet Felsen hat - nennt sich Felsschüttdamm. Das Panorama über den See war wirklich toll


Danach habe ich mir - wie sagt man so schön "ein Wolf gekurbelt". Kurven sind ja unter anderem der Grund für eine solche Tour - aber irgendwann muss auch mal Schluß sein. Da ich irgendwie überhaupt nicht vorangekommen bin hatte ich mich dann auch entschlossen ein Stück über die Autobahn zu fahren. Hinter Aiton bin ich dann auf die Bahn und bei Alberville wieder runter. Dort musste ich Tanken und habe dann glaube ich eine 1/2 Stunde mit meiner Karte und den Sche.... Zapfsäulen gekämpft. Danach war dann die Strecke die ich fahren wollte wegen Bergrutsch gesperrt - super...... aber danach lief es wieder und ich bin dann einfach Richtung Montblanc gefahren.

Kurz vor der Schweizer Grenze habe ich dann auch zufällig das schöne "The Guesthaus" gefunden wo ich dann auch der einzigste Gast war. Das Guesthaus ist wirklich klasse gelegen und auch super eingerichtet. In dem nahen Vallorcine kann man super urig in einer Blockhütte was Futtern. Den Rest des Abend habe ich dann gemütlich auf der "Kautsch" vor der Flimmerkiste verbracht (...echt toll TV auf französisch).

Hier gesammelt ein paar Bilder von dem Kurvenreichen Tag:


 Col du Glandon............................und direkt danach der schöne See

Lac de Grand Maison

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Als ich dann am Morgen des nächsten Tages wieder gestartet bin, hatte ich eigentlich die Befürchtung das es eine recht langweilige Fahrt über Schweizer Landstraßen (immer schön neben den Autobahnen her) wird. Das war aber nicht so. Ich bin wieder bei herrlichem Wetter einmal ganz gemütlich durch die Schweiz getuckert....und das war auch echt in Ordnung. Viele Bilder habe ich zwar nicht gemacht an dem Tag, aber 2-3 Highlights kann ich dann doch noch hier reinsetzen:

 "The Guesthouse" und ne´ rosa Kirche



  .....unterwegs (links gabe es Spiegelei mit Bratkartoffeln...
  

Genfer See bei Montreux

Gefahren bin ich an dem Tag bis nach Weil am Rhein. Dadurch das es am Abend dann wieder "Knüppelheiß" geworden war war ich dann auch froh eine Dusche erreicht zu haben. Übernachtet habe ich im Gästehaus Panorama.



Tag 9, Heimreise in den Pott, morgen um 7:00 wenn die Sonne aufgeht.... + Frühstück an der "Tanke"

Abschließend muss ich sagen das ich mit dem Wetter ( und dem ganzen "Rest") insgesamt echt wieder Glück gehabt habe ( obwohl es manchmal echt schon zu warm war). Diese Tour (die ja auch schon 1000 andere gemacht haben) ist wirklich zu empfehlen und macht ein riesen Spaß. Wobei ich mich Frage, ob es nicht sinnvoller ist die Tour "andersherum" zu fahren. Wenn man die RDGA in die Richtung gefahren ist, wie ich sie gefahren bin, ist man eigentlich für den Rückweg "versaut". Die Highlight´s die man auf dem Weg nach Menton zu sehen bekommt, sind echt klasse und auf dem Rückweg auch nicht mehr zu schlagen (abgesehen vom Grand Canyon du Verdon).

Die Tour alleine zu fahren war eigentlich auch wieder die richtige Idee: Man kann fahren wie man will, wohin man will, wie lange man will und vor allen kann man so oft stehenbleiben wie man will um ein paar Fotos zu machen....und man ist bei allen Entscheidungen immer selber schuld.

Dieses mal gab es auch keine Zwischenfälle, wie im letzten Jahr als ich mit einer ähnlichen Tour unterwegs war. Da hatte ich leider eine "kleine" Unwucht im Vorderreifen - seht selbst:


Seit diesem Tag schwöre ich übrigens auf den ADAC...hat super geholfen - Unfall war Mittags und am anderen Tag  um 11:00 war ich wieder auf der Piste...... . Mir ist nichts passiert - ich stand hinter einem Bus und der hat mal eben heftig zurückgesetzt... (am schönen Comer See...und keiner konnte Englisch oder Deutsch....super).

So schicht!

Ich hoffe Ihr fandet den Bericht interessant. Ich habe so was noch nie (im Netz) geschrieben - habe mir aber in verschiedenen Foren zu verschiedenen Themen schon viele Tipps, Tricks und Ratschläge geholt so das ich auch mal was schreiben wollte.
Gerade Reiseberichte mit Angaben zu Tourlängen, Streckenführung und übernachtungsmöglichkeiten finde ich hilfreich und interessant. Der Bericht sollte allerdings gar nicht so lang werden...naja...

Hier die gefahrene Strecke auf der Karte "KLICK"


Grüße aus´m Pott
Frank

(wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten.....)

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